Wer so lange mit Künstlern zusammenarbeitet wie Robin Grubert, dessen Freundeskreis setzt sich fast automatisch aus Kreativen zusammen. Da wird Arbeit sehr schnell zum Vergnügen. Vergnügen bereitete auch die kleine Grillparty an einem Sonntag am Hamburger Elbstrand. Einen besseren Anlass als die Fertigstellung des Albums Schön ist langsam konnte es schließlich kaum geben. Entspannung macht kreativ. Das dachte sich auch das komplette Grillteam. Kameras wurden ausgepackt – aus Musikern wurden Regisseure – das Video zur Single Wasser der Gelassenheit war im Kasten.
Robin – ein interessanter Mensch. Robin - das Allroundtalent. Perfekt beherrscht er das Klavier- und Gitarrenspiel. Das Ergebnis einer jahrelangen, intensiven Ausbildung. Robin ist Songschreiber. Für Kim Frank, Chris Norman, Sasha und Cosmo Klein hat er geschrieben. Robin, der, der Angel Of Berlin geschrieben hat. Martin Kesici hat diese Nummer an die Spitze der deutschen Singlecharts gehievt. Immer wieder wird er auf diese Nummer angesprochen. Ob ihn das nervt? „Bin ich wahnsinnig? Dank dieser Nummer konnte ich meine Plattenproduktionen finanzieren“, so Robin.
Robin Grubert – der Entertainer. Wer ihn einmal live erlebt hat, vergisst ihn so schnell nicht. Er ist witzig, charmant ironisch, direkt. Geboren in Hamburg, eine pure Kreativzelle. Zusammen mit anderen Musikern, u.a. von Wir sind Helden, lebte er in einer Art ‚Community’. Man unterhält sich, trifft sich, macht zusammen Musik - Das gegenseitige Befruchten, das Ergänzen, das Zusammenleben mit anderen Kreativen, das ist es.
„Menschen im allgemeinen finde ich spannend. Sie interessieren mich, ich höre ihnen gerne zu. Und ich kann sehr gut zuhören.“ Die Art und Weise, wie er das sagt, klingt mehr als überzeugend. Robin liebt den direkten Weg. „Was soll ich großartig um den heißen Brei herumreden. Bei meinen Texten ist es genauso. Wenn ich mir einige Texte deutscher Künstler anhöre, verstehe ich sie einfach nicht.“ Robin beherrscht die Kunst der einfachen Worte wie kaum ein anderer. Einfach und doch nicht billig. Einfach und Tiefgang.
„Negative Musik – Resignation, nein, das ist nichts für mich. Das bin nicht ich. Mag sein, dass das uncool ist, aber was bitteschön spricht gegen positive, lebensbejahende, deutschsprachige Popmusik?“ Visionen und Perspektiven sollten die Menschen haben. „Natürlich habe auch ich meine düsteren Momente – wer hat die nicht. Na und? Dann ziehe ich mich halt zurück. Soll ich aber deshalb negative Songs schreiben? Das Leben ist scheisse und es hat alles keinen Sinn mehr? Nee, lass mal, das können andere besser.“
Robins Album Schön ist langsam ist ein verdammt schönes Album. Und langsam ist es auch. Überwiegend zumindest. Man sollte sich für dieses Album Zeit nehmen. Es tut gut. „Zeit ist heutzutage unser wertvollstes Gut. Überall sehe ich Leute mit Handys, Laptops und gestressten Gesichtern. Wer lebt denn heute wirklich noch bewusst und intensiv? Die Wenigsten.“
Intensiv leben. Schön ist langsam muss man intensiv hören. Perlen wie der Titelsong, ein wunderbares Liebeslied wie Wundervoll einen Ohrwurm wie Tattoo. Jeder Song ist anders. Andauernd entdeckt man etwas Neues. Und das macht Spaß. Das Hören dieses Albums kommt einer Entdeckungsreise gleich. Die erste Auskopplung Wasser der Gelassenheit klingt wie eine akustische Grusskarte aus einem entspannten Urlaub. Da ist sie wieder, die unkomplizierte Leichtigkeit Gruberts.
- aktuell keine Termine vorhanden -